Warum lassen beide Seiten die Kirche nicht einfach im Dorf?! Leichte
Sprache dient in erster Linie Menschen mit Lernbehinderung. Bitter ist, dass
die Debatte auf deren Kosten ausgetragen wird und die Hetze gegen
Flüchtlinge absurde Züge annimmt, wie das Domradio aus Köln feststellt.
Leichte Sprache ist insbesondere ein Zusatzangebot, kann und will das
„richtige“ Deutsch gar nicht abschaffen. Sicherlich ist sie auch für
Flüchtlinge geeignet, um einen leichten Einstieg in die deutsche Sprache zu
finden, worauf weitere Schwierigkeitsstufen aufsetzen müssen. Immer
wieder wird Leichter und Einfacher Sprache vorgeworfen, sie würden
größere Verständlichkeit erzielen, weil Inhalte verfälscht oder verkürzt
wiedergegeben werden. Das ist ein Trugschluss. Sicherlich konzentrieren
sich beide Textkonzepte stärker auf den Kern von Botschaften. Aber
welcher und wie viel Inhalt vermittelt wird, ist immer eine inhaltliche Frage
und nicht, ob man eine „schwere“, Einfache oder Leichte Sprache benutzt.
Lügen und Halbwahrheiten lassen sich auch wunderbar in Fremdworte und
komplizierte Satzkonstruktionen verpacken. yvw
Domradio Köln: „Jenseits aller Fakten - Hetze gegen Flüchtlinge nimmt
absurde Züge an“
5. März 2017
Leichte Sprache zwischen links und rechts
Politische Lager üben merkwürdige Kritik an dem Sprachkonzept
Leichte Sprache ist zum Politikum geworden. Linksgerichtete werfen Rechtsgerichteten vor, sich der
Leichten (und auch Einfachen) Sprache zu bedienen, um populistische Botschaften unters Volk zu bringen.
Andersherum beschuldigen Rechtsgerichtete Linksgerichtete und den Staat, durch Leichte Sprache werde
Deutsch als Kulturgut verflacht. Ziel sei, dass sich Deutschland den Migranten anpassen will, meinen sie.
Das „richtige“ Deutsch solle abgeschafft werden zugunsten der leichten Variante.
Da muss man sich doch arg wundern. Unglaublich, aber wahr.
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